faulpelz deluxe oder mittler zwischen den welten?
willkommen zur one-man-show, die nicht nur das erwartete hoch-und runterdudeln der eigenen produktionen mit sich bringt, sondern auch den präferierten labeln (oder besser denen, für die man aktiv ist / bei denen man veröffentlicht) einen täglichen raum zu verfügung stellt.
da zapp ich also - immer noch im DJs Afterwork- Modus- mal am Montag, mal am Freitag hinein in das Geschehen, und dank eines zart heranrauschenden Vorschlaghammers ist frau rasch wieder auf den boden der geschmacklosen realität gelandet.
seufz* da war ja noch was: richtig das one-man-show-elend, der dj afterwork, der mit wehenden fahnen, selbst an der auf 2h reduzierten sendezeit, grandios zu scheitern versteht.
es ist weder neu noch überraschend, wenn zottelchen in seinen sendungen die mitschnitte eigener live sets noch einmal 1:1 zum besten gibt, warum sich auch die arbeit machen und eine sendung vorbereiten, wenn durch bookings doch genug mitgeschnittenes material zu hause vor sich hin dümpelt.
während die wiederholungen der sets von großraumevents mit hinweis auf die jeweilige veranstaltung noch zig mal während der sendung postuliert werden, scheint sich bei den mitschnitten kleinerer festivitäten nun ausgiebig ausgeschwiegen zu werden.
spukte all dies zunächst als irrwitzige idee und verdacht von synapse zu synapse bei mir, erhärtete sich diese großartige zumutung bei einem blick auf die jeweiligen playlisten der letzten 2 wochen.
riskieren wir mal einen kurzen, vergnügten blick auf diese unfassbare unverschämtheit die der
"man on the mic" einem da strahlend und kichernd kredenzt:
vollkommen deckungsgleich sind der 01.07. mit dem 02.07. und der 03.07. mit dem 07.07., es versteht sich von selbst, da ja für einen hauch überraschung gesorgt werden soll, dass das ganze in einzelne blöcke (von zumeist ca. 20- 30 min) zerlegt wurde und diese dann etwas umhergeschoben werden, jedoch unterm strich bleibt es exakt die gleichen trackauswahl.
an anderen tagen vergnügen wir uns mit dem wiederholen kleinerer blöcke, so zb. die ersten 3 titel vom 06.07. die der rezipient dann in eben dieser reihenfolge schon am 30.06. um die ohren gehauen bekam.
damit der vorwurf einer geschmackvollen, kurzweiligen unterhaltung gar nicht erst entsteht, wird im vorfeld schon interveniert: es gibt so um die 30 tracks, die einem an 7 bis 8 von den 10 tagen daw (in 2 wochen) präsentiert werden, andere schaffen es nur 4 bis 5 x in diese rotation.
lasse ich mein playlistenmüdes auge mal kurz über die letzten 3 tage daw schweifen, dann brennt sich die 50 % ige deckungsgleichheit vom 08.07. und 10.07. sofort in die netzhaut, die lieblingstracks sind natürlich auch wieder in der rotation dabei... hier breche ich dann ab, denn noch mehr qualen mute ich meinem augenlicht jetzt nicht zu.
mit gut 100 tracks ganze 2 wochen daw zu bestreiten, kann wohl mit fug und recht als elanbefreite glanzleistung gewertet werden.
akribisch wird auch hier komplett an der ursprünglichen zielsetzung bestimmter sendeformate vorbeigearbeitet, mehr noch, die jeweiligen ergebnisse stehen in völligem widerspruch zu einstigen intentionen.
an dieser stelle darf der geneigte hörer / leser auch gerne mal raten, welche label da ihre (relativ) exklusive werbveranstaltung von mo-fr feiern?
die überraschung ist perfekt: tiger records und spinnin records, letzteres nach meinem rüber fliegen in prozentual höherem anteil.
dies gleicht sich dann aber umgehend durch das montäglich stattfindende tiger weapons wieder aus, in dem der (geburtstags-)tiger auch eher miaut denn brüllt.
und weil das schmusekätzchen nun schon so geübt in wiederholungen und dem durchprügeln eigener kreationen ist, nimmt es nicht wunder, auch bei den letzten beiden montagen eine 50 % ige deckungsgleichheit der gespielten tracks zu entdecken, natürlich in festen blöcken gedudelt, zuviel abwechslung könnte nur zu verwirrungen seitens der hörerschaft führen.
meine eingangs aufgeworfene frage kann (nach meinem dafürhalten) nur mit einem fetten
JA! beantwortet werden: ja, er ist ein faulpelz deluxe und ja, er ist ein (ver-)mittler zwischen den labels.
wo die jeweiligen fäden sich dann wieder zusammenfinden, dürfte jedem klar sein.
welche erklärung läßt sich nun für dieses werbefeuerwerk und den regelmäßigen auditiven auftritt der gleichen tracks (ob nun einzeln oder gebündelt) finden?
kognitive suboptimierung? gefangen in einer zeitschleife? an ideentourette leidend?
ich glaube, hier präsentiert sich im tageslicht, was schon immer da war: nur das nötigste machen, gerne so einfach wie möglich, bloß nicht anecken, immer schön geschmeidig anpassen, mittlerweile an ein (bis auf wenige ausnahmen) niveaubefreites sunshine live.
klar, wer kriecht kann nicht stolpern!
ich vermute, nun hat er sich mal erhoben, selbstüberschätzung und ego gleich mit im schlepptau: er weicht von den vorgaben ab, und während die erlauchte hörerschaft (die konsequenterweise proportional zu seinem erheben die flucht antritt) offensichtlich von ihm als inselbegabt abgestempelt wird, verkauft er freudestrahlend -begleitet von seinem typischen, dümmlichen gekicher- diese großartige zumutung, und glaubt ernsthaft, dies würde zu ovationen führen und bei den rezipienten unbemerkt mal eben so durchrutschen, oder besser, am vom dudelfunk blutenden ohr unbemerkt herab?
ich sehe da dringendst handlungsbedarf und folgendes sollte sich mind. auf der to-do-liste wiederfinden:
-faulheit muss durch kreativität ersetzt werden
-zottelchen sollte die playliste im vorfeld vorlegen und absegnen lassen, da müssen dann wohl mal hausaufgaben gemacht werden
-zottelchen raus aus der musikredaktion, kröcher und jacky das belly kann er gleich mitnehmen
-die einzige noch verbleibende lichtgestalt -eric - zurück an die angestammten tage, damit wenigstens so überhaupt noch, über die woche verteilt (daw, special squad, classics, connected, verstelltretung wttc), magie versprüht wird
-die rückkehr von charly ist für mich obligat.
dieses gebaren / diese arbeitsweise seitens des
"man on the mic" dürfte mehr als nur eine schmach für den gesamten berufsstand sein.
angesichts dessen müsste sich der puls eines jeden djs, der für diese tätigkeit brennt, sie leidenschaftlich betreibt und als berufung versteht, in schallgeschwindigkeit in ungeahnte höhen katapultieren, und mental dürfte der klappstuhl schon mal ausgepackt werden.
selbstredend ist diese situation gekoppelt an die änderungen bei sunshine live, zu diesem thema werde ich mich dann im
-thread austoben.
abschließen möchte ich meinen heutigen exkurs an dieser stelle mit einem zitat von
charles bukowski, einem meiner lieblingsschriftsteller:
"die zahl unserer abende ist begrenzt, und mit jedem verplemperten abend versündigt man sich grausam am natürlichen lauf des einzigen lebens, das man hat."