was heisst hier "viele nicht zugeben" ?
was dachtest du denn ? wir alle machen das aus spass an der freude, versenken freiwillig tonnenweise schotter und geld darin andere leute zu amüsieren und zu belustigen, haben zuhause eine zaubermaschine die aus ruhm und ehre auf knopfdruck miete und ernährung zaubert und wenn uns mal keiner mehr hören oder sehen will kommt vater staat und spendet uns für unsere selbstlosigkeit die rente. wo lebst du ?
wieso sollte man etwas direkt zugeben müssen, wenn es sich aus grundlegenden gesetzen und verhältnissen der wirtschaft doch logisch erschliessen lässt ? soll sich der sender ein banner auf die page stellen "achtung wirtschaftlich und profitorientiertes unternehmen !" oder ich mir ein banner machen "achtung: dj arbeitet nach wirtschaftlich unternehmerischen gesichtspunkten" ?
musik, show, radio, egal was davon sind wirschaftszweige, wirtschaftsunternehmen und als solches in der pflicht geld zu machen. das trifft auch jeden musikproduzenten, dj, künstler, der seinen unterhalt mit nichts anderes bestreitet als eben mit dieser tätigkeit. was daran ist verwerflich ?
mal wieder die gleiche alte leier. das ewig hin und her um kommerz, idealismus, kapitalismus und und und... die debatte hat dann jetzt einen punkt erreicht an dem es echt langweilig wird. ich bin es leid, seit 12 jahren die ewig gleiche leier... irgendwann sollte man das auch als hörer mal begriffen haben. und bei allem respekt, ich glaube dass da wohl noch arge verständnislücken offen liegen, sonst kämen solche einträge nicht immer wieder zu stande.
sunshine live ist ein radiosender. radio (im sinne von frequenzen) kostet geld, sollte logischerwesie auch welches einbringen. kommerz beginnt für mich in dem momemt, in dem ein künstler ein stück musik zur vervielfältigung freigibt und das vervielfältigte produkt gegen bezahlung abgegeben wird. es hat noch keiner platten gepresst und im handel oder shop komplett verschenkt. auch die "unabhängigen", "undergroundigen" und angeblich "idealistisch geleiteten" sind so unterwegs, man merkt es ihnen nur nicht so schnell an, weil sie sich eben nicht am mainstream beteiligen, aber im "underground" die gleiche jagd auf die kohle veranstalten.
klar muss jeder gucken wo er bleibt, was auch logisch ist. einfaches beispiel dafür:
ich lege seit 22 jahren auf, mache seit 11 jahren aktiv radio und verdiene mit diesen beiden beschäftigungen mein geld. das spannt mich derzeit so intensiv ein, dass keine zeit für viel anderes bleibt. in dieser zeit habe ich (lediglich zur ausübung dieser beschäftigung): etwa 1.000.000 km zurück gelegt, über 50.000 tonträger gekauft, erhalten oder hergestellt, rund 10 releases gehabt, 4 autos verschlissen... soll ich weiter machen ? alleine derzeit verbringe ich täglich 6 stunden on air, dazu kommen mindestens 1 stunde täglich vorbereitungszeit für die sendungen, fast 2 stunden im auto um von zuhause ins studio zu kommen, ergibt 9 stunden nur um die shows zu stellen. der wecker geht übrigens zwischen 4 und halb 5 auf alarm, jeden tag, egal was ansteht. dazu kommen täglich gesetzte 120 km autofahrt für die sendungen, da ist noch kein einziger privater kilometer dabei. rechne dir das auf die woche, den monat und dann in tankrechnungen um (mein qashqai braucht im schnitt 7 liter diesel auf 100 km). in der zwischenzeit die noch bleibt muss das "arbeitsmaterial" (musik) in schuss gehalten, gepflegt, beschafft werden (trancescheiben muss ich wie du auch kaufen, der rest fliegt mir gratis ins haus), bookings verhandelt werden und rundumorganisiert (vorbereiten, logistik klären) werden, immer wieder mal am nächsten release geschraubt werden und neben all dem stehen dann die anforderungen deiner frau, deines haushaltes und das verlangen nach schlaf und ruhe. das nennt man glaube ich "selbständig full time" und dass sich das nicht mit luft und liebe, aus idealismus alleine und spass an der freude bestreiten lässt, dass dürfte wohl einleuchtend sein. und so geht es eben noch einigen moderatoren mehr. so geht es einigen djs mehr. so geht es einigen radiosendern mehr.
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